Mit diesen 6 konkreten Pack-ans bist du gewappnet

In diesem Kapitel geht’s nach den allgemeinen Lösungsansätzen zu konkreten Pack-ans, die Du unmittelbar im Alltag anwenden kannst.

Normative Unternehmensführung

Bei der normativen Unternehmensführung handelt es sich um übergeordnete Entscheidungen. Sie haben den Charakter einer Norm und beruhen auf den Wertvorstellungen der Unternehmensleitung, also Ihnen. Normative Unternehmensführung beantwortet die Frage nach dem „Warum“.

Abbildung 1 Aspekte normative Unternehmensführung

Die normative Unternehmensführung besteht aus verschiedenen Aspekten. Bei Einzel- oder Kleinunternehmen sind diese selten schriftlich festgehalten, sondern leben gewissermaßen durch den Chef oder die Chefin. Aber auch für Kleinunternehmen lohnt es sich, diese aufzuschreiben und am besten zu visualisieren. So gelingen die Weiterentwicklung und der Ausbau des Unternehmens. Fragen, mit denen Du direkt in die Arbeit an deiner normativen Unternehmensführung starten kannst, sind:

  • Was sind die moralischen Maßstäbe der Firma?
  • Was ist das große, übergeordnete Ziel, was Du anstrebst?
  • Was ist der Zweck des Unternehmens?
  • Welche Position willst Du einnehmen, z. B. in der Branche?
  • Welche Wirkungen entwickeln deine Ergebnisse?

Hole dir für den Prozess am besten externe Unterstützung.

Geschäftsmodellentwicklung

In Teil 1 und Teil 2 haben wir bereits intensiv über die Bedeutung des Geschäftsmodells gesprochen. Ohne ein konkretes Geschäftsmodell wird es zukünftig schwer bis unmöglich. Geschäftsmodellentwicklung ist ein Prozess. Das bedeutet, wenn Du einmal ein tragfähiges Geschäftsmodell erstellt hast, wirst Du dennoch immer wieder daran arbeiten (müssen). Das liegt daran, dass sich deine Kund:innen, deine Konkurrent:innen und auch Du selbst im Laufe der Zeit ändern. Für die Geschäftsmodellentwicklung bieten sich viele etablierte Methoden wie Design Thinking und das Business Model Canvas an. Du musst die Methoden nicht selbst in Perfektion beherrschen. Hole dir dazu einfach externe Unterstützung und nutze die zahlreichen Angebote von Maklerpools, Versicherern und Dienstleistern. Für einen ersten Wurf solltest Du an folgenden Themen arbeiten:

  1. Selbstverständnis
  2. Markt & Zielgruppe(n)
  3. Dienstleistung(en)
  4. Werbung & Vertrieb
  5. Mitarbeiter:innen & Organisation
  6. Chancen & Risiken
  7. Realisierung

Du siehst, dass die normative Unternehmensführung der Ausgangspunkt für die Geschäftsmodellentwicklung ist.

Golden Circle

Der Golden Circle ist ein spannender Kommunikationsansatz vom Unternehmensberater Simon Sinek. Der hatte festgestellt, dass erfolgreiche Unternehmen anders kommunizieren als weniger erfolgreiche. Die Erfolgreichen stellen das „Warum“ an den Anfang deiner Kommunikation. Erst anschließend erläutern sie das „Wie“, um zum Schluss das „Was“ zu erklären. So sieht das allgemein aus:

Abbildung 2 Golden Circle

Die weniger Erfolgreichen erklären ihren potenziellen Kund:innen stattdessen das „Was“. In Zeiten ähnlicher Produkte, ähnlicher Anbieter mit ähnlichen Mitarbeiter:innen treffen Verbraucher:innen ihre Konsumentscheidungen zunehmend anhand von weichen Faktoren. Über das „Warum“ kannst Du dich von deinen Konkurrent:innen abheben. Das „Warum“ spricht unsere älteren Gehirnareale und Emotionen an. Du entscheidest schneller und fundamentaler als rationale Überlegungen, die wir mit dem „Was“ ansprechen.

Klassische Kommunikation und Werbung in der Versicherungsvermittlung sieht so aus:

Abbildung 3 Werbung klassisch an einem Beispiel

Unser Golden Circle sieht beispielsweise so aus:


Abbildung 4 Golden Circle PROGRESS

Stellen deine Kommunikation um und erreichen deine Kund:innen dort, wo es kein:e Konkurrent:in tut. Die Grundlage dafür sind deine normative Unternehmensführung und dein Geschäftsmodell.

Content Marketing

Abbildung 5 Ablauf und Fragestellungen zu Content-Marketing

Mit Content Marketing kannst Du dein kommunikatives Arsenal erweitern und modernisieren. Mit Content Marketing gibst du deinen Interessent:innen und Kund:innen kostenfreie Zusatzinformationen an die Hand. Damit kannst Du deinen Expertenstatus herausarbeiten. Dafür musst Du deine Zielgruppen und deren Bedürfnisse natürlich gut kennen. Es geht weniger um plakative Werbebotschaften, als vielmehr um echten Nutzen für die Konsument:innen. Für erfolgreiches Content Marketing benötigst Du einen funktionierenden Prozess. Dieser könnte so aussehen:

Wichtig: Content Marketing ist keine einmalige Aktion, sondern ein dauerhafter Prozess. Auch hier kann ihnen externe Unterstützung helfen.

Grünes Büro

Ein grünes Büro ist ein erster, einfacher Schritt in Richtung Nachhaltigkeit. Folgende Maßnahmen bieten sich an:

  • Energieberatung wahrnehmen
  • Strom-/Gasanbieter wechseln
  • Jobticket/Betriebsrad statt Dienstwagen anbieten
  • Videoberatung statt Kundenbesuche
  • Papierloses Büro etablieren
  • doppelseitiger Druck und Graustufen als Voreinstellung beim Drucken einrichten
  • Reinigung prüfen
  • Bio-/Fairtrade-Produkte anbieten
  • Müll trennen
  • Hafer-, Mandel-, Soja-Milch bereitstellen
  • Betriebliches Gesundheitsmanagement einrichten
  • Vereinbarkeit von Familie und Beruf gewährleisten

Das Gute am grünen Büro: Viele Maßnahmen sparen langfristig bares Geld und lassen sich sehr gut kommunizieren.

Kundenlabor

Ein Kundenlabor ist ein einfaches und wirksames Instrument, um neue Angebote und Dienstleistungen gemeinsam mit Kund:innen zu entwickeln. Mit einem Kundenlabor nutzt Du den Co-Creation-Ansatz aus dem vorigen Teil. Lade eine kleine Gruppe potenzieller Kund:innen der zu entwickelnden Dienstleistung in dein Büro ein. Biete Snacks und Getränke an. Stelle dein Vorhaben oder am besten einen Prototypen vor und hole konkretes Feedback ein. Konzipiere dein Kundenlabor mit einer Dauer von zwei bis drei Stunden. Im Rahmen des Kundenlabors kannst Du deine Kund:innen auch noch untereinander vernetzen. Das ist vor allem im Gewerbebereich sinnvoll und gewinnbringend.

Durch ein Kundenlabor involvierst Du deine Kund:innen, die sich so voraussichtlich deutlich mehr mit deinem Unternehmen identifizieren werden. Außerdem bieten sich die Teilnehmer:innen als erste Käufer:innen an.

Egal wie und mit was Du Richtung Zukunft startest. Tu es einfach! Denke dabei immer an unseren Lieblings-Schweizer Kurt Marti: Wo kämen wir hin, wenn alle sagten, wo kämen wir hin, und niemand ginge, um einmal zu schauen, wohin man käme, wenn man ginge?

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